Landessportbund und Sportjugend Hessen warnen vor Haushaltskürzung
Keine Kürzung bei den Freiwilligendiensten: Das fordern die Geschäftsführenden aller Landessportbünde in Deutschland von der Regierungskoalition im Deutschen Bundestag. Bei einer Tagung herrschte große Einigkeit darüber, dass es vollkommen widersprüchlich sei, „im Koalitionsvertrag den Ausbau der Freiwilligendienste festzuschreiben und jetzt in diesem Bereich zu kürzen. Gleichzeitig ist die Sparandrohung Ausdruck fehlender Wertschätzung gegenüber den Freiwilligendienstleistenden“, fasst Andreas Klages, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Hessen (lsb h) zusammen. Der dringende Appell an die Ampel-Koalition laute, die Freiwilligendienste mindestens im bisherigen Umfang aus dem Bundeshaushalt zu fördern.
Hintergrund für die Stellungnahme ist die vorgesehene Kürzung um etwa ein Viertel im Etat des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Sie würde eine wichtige Säule des Vereinssports in Deutschland nachhaltig ins Wanken bringen. Jede dritte Stelle könnte bis 2025 wegbrechen, befürchten die Landessportbünde.
Freiwilligendienstleistende arbeiten systemrelevant in Sportvereinen und -verbänden im Trainingsbetrieb sowie in Geschäftsstellen. „Ihre Tätigkeit ist unbezahlbar. Sie unterstützen die Vereine bei den vielen Aufgaben im Kinderbereich und bei der Jugendarbeit, die in den letzten Jahren stark angestiegen sind. Sie übernehmen außerdem eine wichtige Brückenfunktion zwischen Schule und Sportverein. Die Freiwilligendienste sind somit eine starke Säule für Vereine und Verbände“, sagt Malin Hoster, Vorsitzende der Sportjugend Hessen und Vizepräsidentin Kinder- und Jugendsport des lsb h. Zudem legt der Freiwilligendienst oft den Grundstein für langjähriges ehrenamtliches Engagement im Sport und bietet jungen Menschen ein echtes Orientierungsjahr für ihre weitere Entwicklung. „Wer hier spart, setzt das falsche Signal und nimmt negative gesellschaftliche Auswirkungen in Kauf“, so Hoster weiter.