EM-Bronzemedaillen-Gewinnerin Carolin Schäfer und Ironman-Weltmeister Patrick Lange sind Hessens Sportler des Jahres. Die Ehrung der Siebenkämpferin der LG Eintracht Frankfurt und des Triathleten, der für den DSW Darmstadt an den Start geht, war einer der Höhepunkte der 17. Olympischen Ballnacht des Landessportbundes Hessen e.V. im Kurhaus Wiesbaden.
Mannschaft des Jahres wurde Eintracht Frankfurt, in der Kategorie Sportler mit Behinderung erhielt die Skiläuferin Noemi Ristau von der SSG Blista Marburg wie im vergangenen Jahr die meisten Stimmen. Zu Hessens Trainer des Jahres wählte die Jury Jürgen Sammert, dem ebenso wie seinem Schützling Carolin Schäfer bereits im vergangenen Jahr im Wiesbadener Kurhaus die gleiche Ehrung zuteil wurde. Hessens Nachwuchssportler des Jahres wurde Judoka Eduard Trippel.
2.200 Gäste, darunter Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth, feierten dort unter dem Motto „Faszination Sport“ bis spät in die Nacht und erlebten ein kurzweiliges Programm in einer festlich-fröhlich-familiären Atmosphäre. Gewählt hat die Sportler des Jahres eine Jury aus Chefredakteuren und Sportressortleitern hessischer Medien. Die Entscheidungen waren zum Teil sehr knapp. Während Ironman-Weltrekordler Patrick Lange gegenüber den Mitbewerbern Stefan Leyhe und Sönke Rothenberger klar die Nase vorne hatte, trennten Carolin Schäfer und die zweitplatzierte Schwimmerin Sarah Köhler nur wenige Punkte. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.500 Euro (je 1.000 Euro für die Sportler, Mannschaft und Trainer des Jahres sowie 500 Euro in der Kategorie Newcomer) hatte erneut die Spielbank Wiesbaden zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen der Sportlerehrung verabschiedete Prof. Dr. Heinz Zielinski als Vorsitzender der Stiftung Sporthilfe Hessen die Hammerwerferin Kathrin Klaas aus dem Leistungssport. Die 34jährige Polizistin war rund 15 Jahre lang die härteste deutsche Konkurrentin von Betty Heidler und gewann zwei Deutsche Meisterschaften. Mit vier 4. Plätzen bei Welt- und Europameisterschaften verpasste sie jeweils nur knapp die Medaillenränge.
Zu den Preisträgern:
Hessens Sportlerin des Jahres: Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt)
Nach 2014 und 2017 ist Carolin Schäfer jetzt zum dritten Mal zu Hessens Sportlerin des Jahres gewählt worden. Nach einer ganz starken Saison 2017 hat sie mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Berlin und dem Gewinn der World Challenge auch im laufenden Jahr gezeigt, dass sie im Siebenkampf zur absoluten Weltspitze zählt. Die 26-jährige Polizei-Oberkommissarin, die für Eintracht Frankfurt startet und ebenso wie Patrick Lange aus Bad Wildungen kommt, hat somit den Hattrick bei der Wahl zu Hessens Sportlern des Jahres geschafft.
Hessens Sportler des Jahres: Patrick Lange (DSW Darmstadt)
Hessens Sportler des Jahres hat ein Gespür für Timing: Patrick Lange setzte eine Woche vor der Preisverleihung mit seinem erneuten Triumph auf Hawaii ein echtes Ausrufezeichen. Und dies nicht nur auf der Strecke, die er als erster Mensch unter acht Stunden bewältigte, sondern auch im Anschluss an das Rennen, als er seiner Freundin Julia noch im Ziel einen Heiratsantrag machte. Der sympathische Sportler, dessen Wettkampfjahr 2018 bis dahin eher durchwachsen war, hat das Vertrauen der Jury voll gerechtfertigt und sich mit diesem Erfolg in die (Sport)-Geschichtsbücher eingetragen.
Hessens Mannschaft des Jahres: Eintracht Frankfurt
Zu Hessens Mannschaft des Jahres 2017 kürten die Juroren die Frankfurter Eintracht. Sie würdigten damit den Einzug der „Diva vom Main“ ins DFB-Pokalfinale 2017 und den diesjährigen Pokalsieg über den FC Bayern München. Eintracht Frankfurt wurde damit nach 2013 zum zweiten Mal „Hessens Mannschaft des Jahres“.
Hessens Trainer des Jahres: Jürgen Sammert
Jürgen Sammert ist auch 2018 Hessens Trainer des Jahres. Der Trainer von Carolin Schäfer wurde von den Juroren ausgezeichnet, weil er Carolin Schäfer und seine anderen Schützlinge in ihrer sportlichen Entwicklung maßgeblich gefördert und geformt hat. Der angesehene Mehrkampf-Trainer, der nach überstandenen gesundheitlichen Problemen auch das Frankfurter Zehnkampf-Talent Andreas Bechmann (8. U20 WM) und den Deutschen U23-Meister im Weitsprung Gianluca Puglisi betreut, bekommt auch von Caro Schäfer höchste Anerkennung, sie sagt über ihn: „Er hat aus mir eine Weltklasseathletin gemacht.“
Hessens Sportlerin des Jahres mit Behinderung: Noemi Ristau (Blau-Gelb Marburg/SSG Blista)
Noemi Ristau ist Hessens Sportlerin des Jahres mit Behinderung. Die Para-Skifahrerin, die für Blau-Gelb Marburg/SSG Blista startet, gehört zu den Besten der Welt in ihrer Disziplin. Beim Weltcup 2018 in Kanada hat sie im Super-G den Titel gewonnen, bei den Paralympics in Pyeong Chang fuhr sie viermal auf den 4. Rang und verpasste paralympisches Edelmetall jeweils nur knapp. Diese starken Leistungen der Skiläuferin haben auch die Jury überzeugt, die Ristau unangefochten zur Sportlerin des Jahres mit Behinderung wählte.
Hessens Newcomer des Jahres: Eduard Trippel (JC Rüsselsheim)
Hessens Nachwuchssportler des Jahres kommt aus Rüsselsheim. Judoka Eduard Trippel hat mit 21 Jahren schon eine beachtliche Leistungsbilanz vorzuweisen: 2014 gewann er die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften der Kadetten, 2017 wurde er Deutscher Meister bei den Herren und gewann bei der Junioren WM Bronze. 2018 verteidigte er seinen DM-Titel und gewann mit dem Mixed Team den Europameistertitel. Vor wenigen Tagen machte der Polizeikommissar-Anwärter international bei den Männern auf sich aufmerksam. Äußerst knapp nur verlor er bei den Weltmeisterschaften der Judoka den Bronzekampf und wurde WM-Fünfter.