„Gegen starke Konkurrenz achtbar geschlagen“
Den erhofften vorderen Platz erreichte sie zwar nicht, doch Hindernisläuferin Gesa Krause aus Dillenburg (Lahn-Dill-Kreis) kann dennoch erhobenen Hauptes die Heimreise von den Olympischen Spielen in Paris antreten. Das meint Markus Kremin, Leiter des Olympiastützpunktes (OSP) Hessen, dessen Träger der Landessportbund Hessen (lsb h) ist. „Gesa hat sich mit ihrer Willenskraft verdient ins 3.000-Meter-Finale gekämpft und sich gegen starke Konkurrenz achtbar geschlagen“, kommentiert Kremin den Auftritt der 32-Jährigen, die das Finale auf Platz 14 beendete. Dass sie in Paris überhaupt dabei war, ist aber schon ein Erfolg. Denn erst wenige Monate vor Olympia hatte die junge Mutter ihr Comeback gegeben.
„Dass sie nach ihrer Schwangerschaft so schnell den Weg zurück in die Weltspitze gefunden hat, ist eine sensationelle Leistung. Gesa ist ein Vorbild für andere junge Mütter im Spitzensport.“ Vor rund 15 Monaten wurde die 32 Jahre alte mehrfache Deutsche Meisterin und Europameisterin Mutter einer Tochter, ehe sie schnell an ihre vorherigen Leistungen anknüpfte. Im Juni gewann sie bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom Silber, bei ihrer vierten Olympia-Teilnahme bestätigte sie im Vorlauf ihre gute Form. Mit 9:10,68 Minuten stellte Krause eine neue Saisonbestleistung auf und kämpfte sich in einem schnellen Rennen mit einem beherzten Schlussspurt ins Finale.
Krause ist eine von zwölf Olympia-Teilnehmerinnen und Teilnehmern, denen über das Sportinternat am OSP Hessen in Frankfurt der Sprung vom Nachwuchs- in den Spitzensport gelang. Ein Erfolgsbeispiel ist auch Siebenkämpferin Carolin Schäfer, die morgen in ihren Wettkampf einsteigt. Weitere ehemalige Internatsschüler*innen waren Teil der deutschen Volleyballnationalmannschaft, die im Viertelfinale nach einem sehr guten Auftritt knapp gegen Favorit Frankreich den Kürzeren zog. „Außenangreifer Moritz Reichert und Zuspieler Lukas Kampa waren wichtige Säulen und haben unter Beweis gestellt, dass sie mit der absoluten Weltspitze mithalten können“, sagt Kremin. Auch Schwimmer Oliver Klemet lebte im Sportinternat, das er vor rund zwei Jahren als „Eliteschüler des Jahres“ verließ, um am Bundestützpunkt Magdeburg die nächsten Schritte zu machen. Bei Olympia erreichte der 22-jährige gebürtige Wehrheimer das Finale über 400-Meter-Freistil, im Freiwasserrennen über zehn Kilometer am kommenden Freitag werden ihm ebenfalls gute Chancen eingeräumt.