Als eine „gute und umsichtige Entscheidung, die für ein erstes erleichtertes Aufatmen sorgt“, hat der Präsident des Landessportbundes Hessen e.V. (lsb h), Dr. Rolf Müller, die von der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsident/innen der Länder beschlossenen Lockerungen im Bereich des Vereinssports bezeichnet. „Dass die Menschen jetzt, wenn auch eingeschränkt und mit der gebotenen Vorsicht, wieder Sport treiben können, begrüßen wir sehr“, sagte Müller in Frankfurt. Mit dem heutigen Beschluss, der die Überlegungen der Sportministerkonferenz aufgreift, sei der organisierte Sport zwar noch weit vom gewohnten Alltagsbetrieb entfernt. „Aber in einem vertretbaren Rahmen gemeinsam wieder Sport treiben zu können ist gut für die Psyche, für die Gesundheit und für das soziale Miteinander, das wir alle in der letzten Zeit schmerzlich vermisst haben“, so der lsb h-Chef. Dies trifft besonders für den Jugendbereich zu. „Bewegung, Spiel, Sport und soziale Gemeinschaft sind von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, so Juliane Kuhlmann, Vorsitzende der Sportjugend Hessen.
Der Wiedereinstieg in den Vereinssport selbst wird sich an den Landesverordnungen sowie den sportartspezifischen Konzepten der Sportverbände orientieren. Detaillierte Informationen und Hilfestellungen hierzu wird der Landessportbund Hessen seinen Vereinen nach der Veröffentlichung der offiziellen Erlasse zur Verfügung stellen.
Den etwa 2,1 Millionen hessischen Sportvereinsmitgliedern dankte Müller im Zusammenhang mit der Coronakrise ganz besonders. Der lsb h-Präsident: „Nach unserer Kenntnis sind nur sehr wenige Mitglieder aus ihrem Sportverein ausgetreten, weil der in der momentanen Situation keinen Sport anbieten konnte. Die Treue zum Verein und die Solidarität sind ein starkes Zeichen für die besondere Gemeinschaft, die der Sport in unserer Gesellschaft bildet. Und sie sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Sport im Verein für viele Menschen ein wichtiges Stück Heimat, Orientierung und soziales Miteinander darstellt.“
Nicht zuletzt seien Hessens Sportvereine gerade in der momentanen Situation auf die Beiträge ihrer Mitglieder angewiesen. „Durch die ausgefallenen Wettkämpfe, Spiele oder Turniere sind den Vereinen wesentliche Teile ihrer Finanzierung weggebrochen. Da zählt jeder Euro und jeder Cent, um die weitere Existenz und die wichtige Arbeit der Sportvereine zu gewährleisten“.
Die Hilfsprogramme der Landesregierung für Hessens Sportvereine sind für Dr. Rolf Müller „ebenfalls elementare Bausteine zur Sicherung des bewährten Sportsystems“. Müller wörtlich: „Unsere Gesellschaft wird sich in der Zeit nach Corona neu ausrichten müssen. In diesem Prozess werden die Sportvereine eine unverzichtbare Rolle als Konstante spielen. Dank der Hilfe der Landesregierung und aus dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport werden unsere Vereine diese Aufgabe meistern.“ Er sei sicher, so Müller, dass es zu einer Renaissance des positiven Vereinsgefühls kommen werde, weil in der Krise viele Mitglieder erkannt hätten, dass die Vorzüge des Vereinslebens nicht selbstverständlich seien.
Generell, so Müller abschließend, „sind Hessens Sportvereine und Sportverbände auf den Wiedereinstieg in den Sport unter Berücksichtigung der entsprechenden Auflagen des Gesundheitsschutzes gut vorbereitet“.