Der Klimaschutz betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche – auch den organisierten Sport. Bis 2040 soll in Deutschland flächendeckend auf erneuerbare Energien gesetzt werden. Das stellt auch Hessens Sportvereine vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund erweitert der Landessportbund Hessen (lsb h) zum 1. Juli 2022 sein Sonderförderprogramm „Klimaschutz und Kosteneinsparung im Sportverein“.
Nutzen können es künftig auch Vereine, die mit regenerativen Systemen (z. B. Wärmepumpen) ihre Anlagen heizen oder Strom aus der eigenen Solarstromanlage speichern wollen. Gefördert werden Maßnahmen mit bis zu 2.000 Euro, ein Eigenanteil von 25 Prozent ist von den Vereinen zu tragen. Das Sonderförderprogramm ist vorerst befristet bis zum 31. Dezember 2023.
„Eine Umrüstung von Heizungsanlagen ist nicht billig, lohnt sich aber langfristig sehr“, betont Dr. Frank Weller, Vizepräsident des Geschäftsbereichs Vereinsmanagement. Und fügt hinzu: „Es ist für Vereine sinnvoll, jetzt umzurüsten. Wegen des Ukraine-Kriegs haben wir heute ein Kostenniveau für Öl und Gas, mit dem man eigentlich erst in zehn Jahren gerechnet hatte. In den kommenden Jahren wird sich die Lage wohl weiter verschärfen.“ Zugleich leiste der organisierte Sport damit als größte Personenvereinigung einen wichtigen Beitrag, damit Deutschland seine ambitionierten Klimaschutzziele erreichen könne, so Weller.
Eine Sonderförderung ist nur dann möglich, wenn interessierte Vereine vorab eine Beratung beim lsb h in Anspruch genommen haben. Diese lohne sich in vielerlei Hinsicht, unterstreicht Jens Prüller, Geschäftsbereichsleiter Sportinfrastruktur. „Einerseits verfügen wir durch unsere Öko-Checks über viel Erfahrung in diesem Bereich. Andererseits beraten wir neutral, weil wir nichts verkaufen dürfen“, erläutert Prüller. Der lsb h unterstütze Vereine mit individuellen Beratungen, die auf ihre Anlagen zugeschnitten seien, so Prüller weiter. „Wir machen eine Kostenschätzung und raten auch von einer Umrüstung ab, wenn sich das nicht lohnen sollte.“ Dass im organisierten Sport ein breites Interesse bestehe, unterstreicht Prüller.
„Zahlreiche Vereine in Hessen wollen weg von Öl und Gas und wenden sich deshalb seit einigen Monaten verstärkt an uns“, berichtet der Geschäftsbereichsleiter. Der lsb h stehe dem organisierten Sport bei der Umrüstung und der Suche nach einem sinnvollen Weg zur Seite, könne aber keine Zuschüsse für laufende Betriebskosten geben. „Hier sind die Kommunen gefordert“, betont Prüller. Sein Geschäftsbereich hatte vor rund einem Jahr das Ziel formuliert, einen flächendeckenden Ausstieg aus fossilen Energieträgern im organisierten Sport voranzutreiben. „Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist das erforderlich. Wärmeschutzmaßnahmen an Gebäuden und Sportstätten reichen nicht aus“, sagt Prüller.
Der lsb h berät Vereine bereits seit vielen Jahren dabei, wie sie ihre Sportstätten effizient, klimaschonend und kostensparend nutzen können. 1998 fanden die ersten Öko-Check-Beratungen statt, die Vereine gerne in Anspruch nehmen. In den folgenden Jahren etablierte der lsb h erste Sonderförderprogramme – vor allem in den Bereichen Wassersparen und Heizungsanlagen. Seit 2006 baute der lsb h seine Sonderförderprogramme kontinuierlich aus, mittlerweile gibt es Angebote in insgesamt zehn Bereichen.
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