Das Eckpunktepapier setzt Impulse für die Erarbeitung eines Entwicklungsplans Sport, der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung als Ziel formuliert ist. „Ich begrüße sehr, dass der Bund seinen Blick ausweiten und sich nicht mehr auf den Spitzensport fokussieren will“, betont Müller. Dass der Bund die Basis stärke und damit zugleich das Land unterstütze, sei nicht nur aufgrund monatelanger Corona-Einschränkungen und den damit verbundenen Konsequenzen wichtig.
„Bereits vor Beginn der Pandemie haben sich viele Menschen zu wenig bewegt. Sportvereine können Menschen altersübergreifend in Bewegung bringen, aber dafür brauchen sie auf allen Ebenen Unterstützung“, sagt Müller und erläutert: „Das Thema Bildung spielt dabei eine zentrale Rolle, weil gut ausgebildete Übungsleiter/innen diese Aufgabe besser meistern können.“ Angesichts vielfältiger Herausforderungen befürwortet der lsb h-Chef eine Entwicklung hin zu einer Breitensportförderung, für die sich Bund und Länder zusammen einsetzen. „Den organisierten Sport erwarten in den nächsten Jahren gewaltige Aufgaben“, betont Müller. Neben der Bewältigung der Corona-Pandemie werde auch der demografische Wandel, vermehrte Fluchtbewegungen oder die nötige Modernisierung von Sportstätten das Sportsystem „erheblich fordern“, so Müller. „Deswegen ist ein Paradigmenwechsel erforderlich.“
Vor wenigen Tagen hatte die Bundesregierung ein 500 Millionen Euro umfassendes Paket beschlossen, von dem der organisierte Sport nachhaltig profitieren soll. Die darin enthaltenen Programme zur Stärkung von Vereinsstrukturen und Sanierung von Sportstätten erachtet der hessische Sportchef als „wichtigen Schritt“. Dieser sei aber nicht ausreichend, um flächendeckend Menschen für Sport und das Vereinswesen nachhaltig zu begeistern. „Die Probleme liegen tiefer“, meint Müller und fährt fort: „Bewegungsmangel prägt leider das Leben vieler Menschen.“ Die im Eckpunktepapier aufgegriffene Einrichtung einer Koordinationsstelle und die Erarbeitung einer Förderlinie für den Breitensport befürwortet der hessische Sportchef deshalb sehr. „Sportentwicklung tangiert viele gesellschaftliche Bereiche und sollte in der Bundesregierung als Querschnittsaufgabe verankert werden“, unterstreicht Müller.
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