Mit dem Lu-Röder-Preis in der Kategorie „Vorbild/Lebenswerk“ hat der Landessportbund Hessen e.V. (lsb h) am Donnerstag Marianne Becker (Diemelsee) ausgezeichnet. Die 61-Jährige erhielt den mit 1.500 Euro dotierten Preis für ihr großes Engagement im Bereich Gesundheitssport und für die Förderung von Frauen im Sport. Der Preis selbst erinnert an Lu Röder. Die hatte sich als Präsidiumsmitglied des Landessportbundes Hessen von 1973 bis 1987 vehement für die Qualifizierung von Frauen im Sport eingesetzt und dazu viele Initiativen gestartet.
Röders Ziel, Frauen zur Übernahme von Führungspositionen zu ermutigen, ist bei der diesjährigen Preisträgerin voll aufgegangen: „Marianne Becker hat im Verein, im Turngau und im Sportkreis nicht nur Verantwortung übernommen. Sie leistet seit Jahren auch wertvolle Netzwerkarbeit und bestärkt Andere darin, tätig zu werden“, lobte Brigitte Senftleben, Laudatorin und Vorsitzende des lsb h-Landesausschusses für Gleichstellung im Sport.
Becker selbst war von 1997 bis 1999 Fachwartin, von 1998 bis 2002 stellvertretende Vorsitzende und danach bis 2014 Vorsitzende des Turngaus Waldeck. In dieser Zeit (und auch danach) gelang es ihr, viele junge Turnerinnen zur Mitarbeit im Vorstand zu bewegen. Dass sich die „Neulinge“ in Sachen Rat und Hilfe auf Marianne Becker verlassen konnten und können, ist dabei selbstverständlich.
Weiterhin engagiert sie sich seit 2012 im Vorstand des Sportkreises Waldeck-Frankenberg als Beisitzerin. Dessen Vorsitzender Uwe Steuber sagt über sie: „Marianne ist immer da, wenn etwas organisiert werden muss. Sie ist eine, die anpackt.“ Dem TSV Wirminghausen, ihrem Heimatverein, das muss vollständigkeitshalber erwähnt werden, ist die seit 1996 lizenzierte Übungsleiterin bis heute treu.
Die Preisträgerin selbst sagt: „Emotionaler Zusammenhalt kann Großes bewirken. Teamfähigkeit ist für mich daher eine der wichtigsten Eigenschaften, um etwas voranzubringen.“
Genau das hat sie vor Ort auch geschafft, wie Laudatorin Senftleben darlegte: Unter Beckers Führung wurde im Landkreis Waldeck-Frankenberg ein Pilot-Projekt im Bereich Kinderturnen gestartet, eine Kooperation zwischen sechs Sportvereinen aufgebaut und das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung im Angebot des Sportkreises verankert. Dass der TSV Wirminghausen 2012 einen Großen Stern in Bronze gewinnen konnte, ist in großen Teilen ebenfalls Beckers Verdienst: Mit verschiedenen Aktionen, Kursen und neuen Angeboten wurde das Thema Gesundheitssport im Verein verankert.
„In ihrer Sportart und in ihrer Zeit hat Marianne Becker weitergeführt, was wir mit Lu Röder in besonderer Weise verbinden. Sie ist Vorbild und Förderin für und von Frauen im Sport“, so Senftleben. Und Juliane Kuhlmann, Vizepräsidentin des Landessportbundes Hessen e.V., ergänzte: „Der Preis zeigt nicht nur die Wertschätzung für ihr Lebenswerk, sondern er bringt auch die öffentliche Aufmerksamkeit mit sich, die wir uns für Frauen wie Marianne Becker wünschen.“