Pressemeldung

Sport im schulischen Ganztag: „Bildungspartner Nummer eins“

Ein schulischer Ganztag ohne verankerte Sportangebote? Das wird nicht funktionieren, wie Katja Köhler-Nachtnebel betont. Die Vizepräsidentin Schule, Bildung und Personalentwicklung des Landessportbundes Hessen (lsb h) setzt sich dafür ein, dass Bewegung an Schulen die Rolle spielt, die sie haben müsste. „Der Sport muss als integraler Bestandteil des Schulalltags verstanden werden“, unterstreicht Köhler-Nachtnebel, deren Geschäftsbereich mit der Sportjugend Hessen in einem Grundlagenpapier Positionen und Perspektiven zusammengestellt hat. Die Vizepräsidentin sieht den Sport im Ganztag als „Bildungspartner Nummer eins“. Denn: Ein längerer Schultag berge die Gefahr für längere Passivzeiten. „Mit Sport und Bewegung lässt sich das vermeiden“, sagt Köhler-Nachtnebel. Der Ganztag dürfe nicht als reine Betreuungszeit verstanden werden, sondern habe einen Bildungsauftrag, der ohne Sport nicht umsetzbar sei. „Lernen und bewegen sind eins, das haben mittlerweile viele verstanden.“

Das Papier zeigt beispielsweise auf, dass im Ganztag tätige Vereine besser eingebunden werden müssten. Kooperationsangebote müssten finanziell auf lange Sicht abgesichert sein. „Hierfür muss das Landesprogramm ‚Schule und Verein‘ deutlich aufgestockt werden“, betont Köhler-Nachtnebel. Zudem sei es sinnvoll, dass der organisierte Sport perspektivisch die Steuerung des Programms übernehme. Außerdem spiele das Thema Qualifizierung eine entscheidende Rolle. „Alle eingesetzten Fachkräfte sollten Bewegungskompetenzen besitzen, um zu einem aktiven Schulalltag beitragen zu können.“

Damit ausgebildete Übungsleiter*innen von Vereinen in Kooperationsprogrammen Verantwortung übernehmen, brauche es zusätzliche Anreize. „Ein Anspruch auf Freistellung muss gesetzlich verankert werden“, hält Köhler-Nachtnebel fest. Außerdem müssten Sport- und Bewegungsräume gemeinsam mit dem organisierten Sport geplant und weiterentwickelt werden, um eine nachhaltige Nutzung zu ermöglichen. Nicht zuletzt spricht sich der lsb h dafür aus, den schulischen Ganztag zeitlich zu begrenzen, damit schulische Sport- und Bewegungsangebote nicht mit dem Vereinssport konkurrieren. „Der Ganztag sollte bis maximal 16 Uhr begrenzt werden“, sagt Köhler-Nachtnebel.

Dass sich Kinder und Jugendliche regelmäßig bewegen sollten, wird immer wieder hervorgehoben. Sport trägt schließlich dazu bei, dass Heranwachsende ganzheitlich reifen. Dass sie sich körperlich und seelisch gut entwickeln, dass sie gesellschaftliche Werte verinnerlichen – und dass aus ihnen starken Persönlichkeiten werden. Das stellt niemand in Frage, doch der Schulsport mit curricularen drei Stunden und begleitende Bewegungsangebote haben trotzdem einen schweren Stand. Dabei besteht die Chance, über die Schulen Kinder und Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Schichten zu erreichen. „Das Ziel muss es sein, vor allem jene zu erreichen, die wenig bewegungsaffin sind und in ihrer Freizeit Sport und Bewegung eher meiden“, sagt Köhler-Nachtnebel.

Der lsb h setzt sich seit vielen Jahren für mehr Bewegung an Hessens Schulen ein, unterstützt Kooperationen mit Vereinen und initiierte Kampagnen wie „Sport bildet und bewegt in Schule und Verein“. Die tägliche Sportstunde ist die Vision. In Modellprojekten wurde sie bereits erfolgreich umgesetzt, doch etabliert ist sie noch lange nicht. Weil es an qualifizierten Lehrkräften mangelt. Und weil weitere notwendige Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Dabei zeigen zahlreiche Studien, dass sich Bewegung positiv auf den Lernerfolg auswirkt. Dass sich Kinder und Jugendliche besser konzentrieren können, wenn sie sich im Schulalltag regelmäßig sportlich betätigen und dafür gute Rahmenbedingungen vorfinden. Doch die Realität an den meisten Schulen im Land sieht anders aus. Das zu ändern ist der Dachorganisation des hessischen Sports ein zentrales Anliegen. Angesichts der steigenden Bedeutung von Ganztagsschulen und dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen ab dem Schuljahr 2026/27 hat sie deshalb ein Papier entwickelt, das Vizepräsidentin Köhler-Nachtnebel als „atmendes Papier“, als eine vorläufige Zusammenfassung bezeichnet. Es müsse stetig weiterentwickelt werden, um den dynamischen Entwicklungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene Rechnung tragen zu können.

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