Fachtagung „Schulen, Vereine und Fußball“
Mitte Februar fand am DFB-Campus in Frankfurt die Fachveranstaltung „Schulen, Vereine und Fußball – Sportfachliche Zusammenarbeit und Perspektiven“ initiiert durch den Hessischen Fußball-Verband e.V. statt. Vertreterinnen und Vertreter des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen, des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, des Landessportbundes Hessen, des Deutschen Fußball-Bundes sowie des Hessischen Fußball-Verbandes kamen zusammen, um zentrale Fragestellungen zur Ausbildung und Qualifizierung mit Blick auf den außerunterrichtlichen Schulsport zu erörtern.
Das Zusammenspiel von Schule und Sportvereinen erfährt durch den kontinuierlichen Ausbau von Ganztagsschulen in Hessen eine immer wichtigere Bedeutung. „Für Kinder und Jugendliche ist der Sportverein eine wichtige Sozialisationsinstanz, die Kindern einerseits Sport und Bewegung ermöglicht, andererseits auch wichtige Werte vermittelt. Diese Bildungspotenziale von Vereinen müssen auch dann noch erfahrbar sein, wenn Kinder angesichts des Ganztagsanspruchs ab 2026 längere Zeit in der Schule verbringen. Vor allem diejenigen Kinder, die bislang keine Berührungspunkte mit Sportvereinen hatten, eröffnet der Sport im Ganztag neue Möglichkeiten. Damit die Kooperation von Sportverein und Schule im Ganztag gut gelingt, braucht es pädagogisch und fachlich gut ausgebildete Übungsleiter/-innen und Trainer/-innen, die zielgruppengerecht agieren können“, sagt Katja Köhler-Nachtnebel, Vizepräsidentin Schule, Bildung und Personalentwicklung des Landessportbundes Hessen (lsb h).
Die Weiterentwicklung der Ausbildungsphilosophie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), des DFB und des lsb h in den vergangenen Jahren mit dem neuen Schwerpunkt der Kompetenzorientierung findet großen Anklang. Die Teilnehmenden werden mit den spezifischen Anforderungen ihres Trainer- und Übungsleiteralltags konfrontiert, mit bedarfsgerechtem Wissen versorgt, das in Anwendungsphasen erprobt und dann reflektiert wird. Neben Menschen, die eine C-Lizenz als Qualifikation für den außerunterrichtlichen Schulsport einbringen, kann eine inhaltliche Neuausrichtung von Qualifizierungsmaßnahmen des organisierten Sports für den schulischen Kontext passgenau zusätzliche Personen für den Einsatz in der Schule motivieren. Gerade in Anbetracht der Einführung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung erscheint dies notwendig.
Die Fachtagung verdeutlichte die fachliche Notwendigkeit einer genauen Überprüfung der aktuellen Ausbildungsstandards der Sportfachverbände und deren Abgleich mit den spezifischen schulbezogenen Anforderungen. Insbesondere im Bereich der Ganztagsangebote stellt sich die Frage, wie eine praxisnahe und gleichzeitig qualitätsgesicherte Ausbildung gewährleistet werden kann. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass konstruktive Ansätze gefunden wurden, die nun im engen Austausch zwischen den Bildungs- und Sportinstitutionen weiterentwickelt werden. Eine zentrale Aufgabe für den Landessportbund Hessen wird es sein, nicht nur eine fußballspezifische Lösung zu ermöglichen, sondern eine Variante zu entwickeln, von der alle Sportfachverbände profitieren können. Ziel ist es, eine nachhaltige Lösung zu erarbeiten, die sowohl den schulischen Rahmenbedingungen als auch den sportfachlichen Anforderungen gerecht wird.
Als Ergebnis der Veranstaltung wurde vereinbart, die Lösungsansätze mit in die zuständigen Gremien zu nehmen und sich mit den Beteiligten regelmäßig über den Sachstand auszutauschen. Auch der lsb h wird diesen Prozess aktiv begleiten und sich für eine praxisnahe, bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Weiterentwicklung einsetzen. Der Sport will so mit seinen Vereinen weiter starker verlässlicher Partner der Schulen sein und seinen Beitrag zum Gelingen des Ganztags leisten.