„Das DOSB-Präsidium wäre gut beraten, die besonnene und wohlbegründete Empfehlung der Ethik-Kommission zu akzeptieren.“ Mit dieser klaren Aussage hat der Präsident des Landessportbundes Hessen e.V. (lsb h), Dr. Rolf Müller, die Spitze des Deutschen Olympischen Sportbundes nochmals nachdrücklich zu vorgezogenen Präsidiumsneuwahlen im Dezember aufgefordert. Nur mit Neuwahlen, erklärte Müller in Frankfurt, könne der im obersten Führungsgremium des deutschen Sports entstandene Vertrauensschaden minimiert und verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden.
Stattdessen, so Müller, werde aber versucht, die Empfehlung der Kommission zu unterlaufen und auf eine Haltung des „Weiter so“ zu setzen. Rolf Müller deutlich: „Das ist Trickserei. Einsicht und Lernbereitschaft sehen für mich anders aus.“
Ein Neuanfang, und damit spannte der Präsident des Landessportbundes Hessen den Bogen weiter, böte zudem die Chance, dem Vereins- und Breitensport im DOSB endlich zu der Geltung zu verhelfen, die er verdient habe. „Der Eindruck, dass sich der derzeitige DOSB-Präsident, Alfons Hörmann, genauso wie sein Vorgänger Thomas Bach, fast ausschließlich auf den Spitzensport fokussiert, hat sich nicht nur bei mir, sondern in vielen anderen Teilen des organisierten Sports verfestigt. Vielleicht liegt das daran, dass sowohl Bach als auch Hörmann keinen Bezug zu dem haben, was Tag für Tag in den Mitgliedsvereinen geschieht und wie wichtig und unabdingbar dieses Engagement der Vereine für unsere Gesellschaft ist“, lautet Müllers Kritik abschließend.