Der Landessportbund Hessen (lsb h) verfolgt mit großem Interesse die anstehende Neubesetzung der Leitung der trimedialen Sportredaktion des Hessischen Rundfunks (hr). „Wir erhoffen uns von der neuen Redaktionsspitze eine strategisch-inhaltliche Ausrichtung, die die Vielfalt des Sports in Hessen umfassender abbildet als bisher“, sagt lsb h-Präsident Dr. Rolf Müller. Der Landessportbund weist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung regionaler Sport-Ereignisse hin und betont, dass breitensportliche Themen für die Bevölkerung wichtig seien. Schließlich gehört allein ein Drittel der Hessinnen und Hessen – das sind über zwei Millionen Bürgerinnen und Bürger – einem Sportverein an.
„Sport ist wesentlich mehr, als es sich in der aktuellen Wiedergabe von kommerziellen Spielergebnissen und Spielereignissen darstellt“, so Müller, der auch Vorsitzender des hr-Fernsehausschusses ist. In der Berichterstattung aller drei Ausspielwege – Fernsehen, Hörfunk und Telemedien – werde derzeit zu wenig über das große ehrenamtliche, soziale, pädagogische und gesellschaftliche Engagement berichtet, das in den rund 7.700 hessischen Sportvereinen Tag für Tag stattfinde. „Das muss sich ändern“, sagt Müller. Denn gerade die ehrenamtlichen Vereine erfüllten als „soziale Tankstellen“ wertvolle Aufgaben sowohl für das individuelle Wohlbefinden ihrer Mitglieder als auch für das Zusammenleben in einer ständig auseinander driftenden Gesellschaft.
„Wir erhoffen uns, dass der nächste Leiter oder die nächste Leiterin der hr-Sportredaktion das erkennt und die Berichterstattung verändert. Das Schielen auf Zuschauerquoten kann kein ausschließliches Kriterium für die Darstellung des Sports im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sein“, ist Müller überzeugt.
Dafür seien die gesamtgesellschaftlichen Verdienste des Sports zu vielfältig: „Er fördert Integration und Inklusion genauso wie den Wettkampf-, den Gesundheits- und Familiensport. Unsere Vereine sind zudem der wichtigste Kooperationspartner der Schulen bei der Ganztagsbetreuung und tragen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche sportlich-pädagogische Angebote erhalten", sagt Müller. Er kündigt an, sich im Namen des Landessportbundes direkt nach der Neubesetzung der hr-Sportredaktionsleitung um einen Meinungsaustausch zu bemühen.