Landesprogramm „Talentsuche – Talentförderung“

Das Landesprogramm „Talentsuche – Talentförderung“ ist ein Kooperationsprogramm des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB) und des Landessportbundes Hessen mit seinen Landesfachverbänden.

Es soll dazu beitragen, in Zusammenarbeit von Schulen und Sportverbänden/Sportvereinen einerseits den Einstieg in leistungssportliches Training für Kinder und Jugendliche human und pädagogisch verantwortungsbewusst zu gestalten. Dies erfordert eine behutsame Hinführung sportlich talentierter und interessierter Kinder und Jugendlicher zum Leistungssport durch kindgerechte und entwicklungsgemäße Trainings- und Wettkampfgestaltung.

Andererseits ist es ein zentraler Baustein zur Förderung des Nachwuchsleistungssports in Hessen und unterstützt somit gezielt die Hinführung zum Spitzensport, der mit dem ausdrücklichen Ziel betrieben wird, Spitzenleistungen im internationalen Maßstab zu erzielen. Das Talentförderkonzept orientiert sich unter Beachtung schulischer Rahmenbedingungen an den Strukturvorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), insbesondere dem Nachwuchsleistungssportkonzept und den darin verankerten Grundsätzen zum langfristigen Trainings- und Leistungsaufbau.

Die Schule übernimmt hierbei in enger Kooperation mit den Landesfachverbänden und Sportvereinen Aufgaben im Bereich der Talentsuche und der Talentförderung.

 

Eine anschauliche und kurze Erklärung zum Landesprogramm und seinen Grundstrukturen am Beispiel der Partnerschule des Leistungssports (Elly-Heuss-Schule) im Regionalen Talentzentrum Wiesbaden/Rheingau-Taunus-Kreis findet ihr unter diesem Link:

https://www.elly-heuss-schule-wiesbaden.de/besondere-angebote/foerderschwerpunkte/sport-foerderung/

Auf der Homepage des Vereins zur Förderung sportlicher Talente in den hessischen Schulen e.V., der im Auftrag des HMKB für die organisatorische Umsetzung des Landesprogramms zuständig ist, finden sich weitere Informationen und aktuelle Nachrichten.

https://talentfoerderung.info/

 

FAQ

Was ist das Landesprogramm Talentsuche - Talentförderung

Es ist ein Kooperationsprogramm des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB) und des Landessportbunds Hessen zur Vereinbarkeit von Leistungssport und Schule. Die optimale individuelle Leistungsentwicklung im Sport und das Erreichen des angestrebten Schulabschlusses sollen mit den Möglichkeiten dieses Programms vereint werden („Duale Karriere“). Die Verortung richtet sich nach der Leistungssportstruktur der eingebundenen Sportfachverbände und deren Vereine mit Nachwuchsleistungssport.

 

Wer sind die Partner in diesem Programm?

Das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen (Referat Schulsport), die Zentralstelle für Schulsport und Bewegungsförderung (ZFS), der Landessportbund Hessen (Geschäftsbereich Leistungssport) mit den angeschlossenen Sportfachverbänden, das Hessische Ministerium für Familien, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (Referat Leistungssport, Breiten- und Gesundheitssport), der Verein zur Förderung sportlicher Talente an den hessischen Schulen e.V.

Welche Fördermaßnahmen gibt es?

Talentaufbaugruppen (TAG) für das Grundschulalter und Talentfördergruppengruppen (TFG) für den Bereich 4. Klasse bis circa 6./7. Klasse. Die TAG sind sportartübergreifend konzipiert und helfen die motorischen Basiskompetenzen bestmöglich zu entwickeln. Die TFG sind sportspezifisch und orientieren sich an den Inhalten für Grundlagen-/ Aufbautraining der jeweiligen Sportfachverbände.

Zudem werden für bestimmte Schwerpunktsportarten an den Partnerschulen des Leistungssports bedarfsgerecht Stellen für sogenannte Lehrer-Trainerinnen und Lehrer-Trainer eingerichtet. Diese bieten u.a. weiterführende Trainingsangebote im Vormittagsbereich (auf den Stundenplan abgestimmt) an und beraten die Athletinnen und Athleten in schulischen und sportlichen Fragen.

Wer kann am Landesprogramm Talentsuche - Talentförderung teilnehmen?

Die in das Landesprogramm aufgenommenen Sportfachverbände beantragen Fördermaßnahmen für einen gewünschten Standort bei der Landesarbeitsgruppe (LAG). Hierzu müssen sie ein Standortkonzept vorlegen, aus welchem der Unterstützungsbedarf hervorgeht. Wesentliche Kriterien sind u.a. die Nähe zum Talentstützpunkt (TSP), Nachwuchsleistungssport treibende Vereine und die Möglichkeit einer schulischen Anbindung der Fördermaßnahme.

Wer ist Ansprechpartner?

ZFS/ HMKB: Koordinator Nachwuchsleistungssport Klaus.Mueller@remove-this.kultus.hessen.de  Hier erhält man ggf. die Kontaktdaten der regionalen Ansprechpartnerin bzw. des regionalen Ansprechpartners.

LSBH GB Leistungssport: Referentin für Nachwuchsleistungssport mhossfeld@remove-this.lsbh.de  Hier erhält man ggf. die Kontaktdaten der Verantwortlichen der Sportfachverbände im Zusammenhang mit dem Landesprogramm Talentsuche/ Talentförderung.

Was ist ein Regionales Talentzentrum?

In einem Regionalen Talentzentrum (RTZ) bündeln sich die Talentstützpunkte der Sportfachverbände dieser Region; hier werden die Angebote des Landesprogramms umgesetzt. Es ist der Zusammenschluss kooperierender Schulen und Vereine in einer Region, die ihre Trainingsangebote für talentierte Sportlerinnen und Sportler aufeinander abstimmen. Das RTZ wird durch eine Partnerschule des Leistungssports gesteuert. Die aktuellen RTZ sind aus früheren Schulsportzentren (SSZ) hervorgegangen.

Was ist ein Schulsportzentrum?

Der Begriff Schulsportzentren (SSZ) wird noch für diejenigen Standorte verwendet, welche ihren Strukturen nach der alten Konzeption des Landesprogramms Talentsuche - Talentförderung entsprechen. Eine Neuausrichtung des Landesprogramms hat konzeptionelle Weiterentwicklungen befördert, welche sich in der aktuellen Struktur eines Regionalen Talentzentrums wiederfinden.

Was bedeutet Umstrukturierung des Landesprogramms Talentsuche - Talentförderung?

Den Ergebnissen wissenschaftlicher Begleituntersuchungen der Universität Kassel zufolge werden die Strukturen der Schulsportzentren neu bewertet. Am Ende dieses Kriterien geleiteten Entwicklungsprozesses stehen dann Regionale Talentzentren anstelle der Schulsportzentren. Talentstützpunkte der Sportfachverbände (TSP), Partnerschulen des Leistungssports (PdL) und Profilschulen für Sporttalente (PfS) sind Strukturmerkmale der konzeptionellen Weiterentwicklung.

Was ist eine Partnerschule des Leistungssports (PdL)?

Dies ist die federführende Schule in einem Regionalen Talentzentrum/ Schulsportzentrum. Sie steuert die organisatorische Umsetzung der Förderangebote im Rahmen des Landesprogramms Talentsuche - Talentförderung. Die Schule hat einen im Schulprogramm verankerten Schwerpunkt Sport und bietet Sportklassen als pädagogisches Unterstützungssystem an. Alle Lehrer-Trainerinnen und Lehrer-Trainer der Schwerpunktsportarten sind hier verortet. Die PdL bietet eine gymnasiale Oberstufe an.

Was ist eine Profilschule für Sporttalente (PfS)?

Aufgrund regionaler Gegebenheiten (Entfernung, Sportstätten, Bildungsgang) werden nicht alle talentierten Sportlerinnen und Sportler an die Partnerschule des Leistungssports gehen können. Daher bietet die Profilschule für Sporttalente mit ihrem ausgewiesenen Profilbereich Sport einen ersten pädagogischen Schritt in Richtung Leistungssport. Teilnahmen an den Trainingsangeboten des Regionalen Talentzentrums werden i.d.R. im Nachmittagsbereich wahrgenommen. Bei optimaler schulischer und sportlicher Entwicklung kann im späteren Mittelstufenalter oder zur Oberstufe hin eine Lenkung an die Partnerschule des Leistungssports oder eine Schule mit Internatsanbindung erfolgen, um die gestiegenen Trainingsumfänge mit den Anforderungen der schulischen Ausbildung in Einklang zu bringen.

Was sind Lehrer-Trainerinnen oder Lehrer-Trainer (LeT)?

LeT sind ausgebildete Lehrerinnen oder Lehrer (2. Staatsexamen) oder Personen mit sportwissenschaftlichem Studium und pädagogischer Qualifikation, die über eine hochrangige Trainerlizenz verfügen (mind. B-Lizenz) und Erfahrung im nachwuchsleistungssportlichen Training mitbringen. Sie sind somit doppelt qualifiziert, leiten an der Partnerschule des Leistungssports die Trainingseinheiten in den Schwerpunktsportarten (v.a. im Vormittag), bieten pädagogische Unterstützung für die Sporttalente und vertreten das Thema schulische Talentförderung nach innen (Schulleitung, Kollegium, Fachschaft) sowie nach außen (Vereine, Stützpunkte, Landesverband, Eltern). Ihr Projektanteil für die Talentförderung liegt bei mindestens 50%. Mit dem Rest der Stunden sind sie im Regelunterricht ihrer beiden Fächer eingesetzt.

Was sind Talentstützpunkte (TSP)?

Talentstützpunkte (TSP) sind vom jeweiligen Sportfachverband festgelegte und in einem Standortkonzept dokumentierte regionale Fördermaßnahmen. Hier bündeln sich die Aktivitäten der leistungsstarken Vereine und die perspektivreichsten Sportlerinnen und Sportler trainieren am TSP unter Regie qualifizierter, vom Verband eingesetzter Trainerinnen und Trainer. Zielsetzung ist die Erreichung der nächsthöheren Förderstufe (Landeskader). Die TSP sind grundlegende Gestaltungsmerkmale eines Regionalen Talentzentrums (RTZ); die Summe der TSP einer Region definiert den Zuschnitt des Regionalen Talentzentrums (RTZ). Die Maßnahmen der TSP und die schulischen Talentgruppen sind aufeinander abzustimmen.

 

Welche Sportarten werden gefördert?

Sportarten im Landesprogramm Talentsuche - Talentförderung müssen eine Reihe von Kriterien erfüllen. Maßgebend sind die Förderrichtlinien des Landesausschuss Leistungssport (LA-L) im Landessportbund Hessen. Es werden nur Sportarten der Schwerpunktförderung oder Grundförderung ins Landesprogramm Talentsuche - Talentförderung aufgenommen. Zudem muss die Sportart gemäß der Aufsichtsverordnung für den Schulsport in Hessen zulässig sein. Die Sportverbände müssen Maßnahmen im Bereich des Kindes - und Athletenwohl nachweisen. Es werden aktuell 26 Sportarten gefördert, darunter sind vier paralympische Sportarten.

Wird auch Behindertensport im Landesprogramm Talentsuche - Talentförderung gefördert?

Ja, am Standort Marburg werden die Sportarten Judo, Goalball, Fußball und Rudern für Menschen mit Sehbeeinträchtigung gefördert. Hierfür stehen an der Partnerschule des paralympischen Leistungssports zwei Lehrer-Trainer Stellen zur Verfügung.

Ansprechpartner*innen

Geschäftsbereich Leistungssport

Thomas Neu

Geschäftsbereichsleiter


Tel.: 069 6789-265
E-Mail: tneu@remove-this.lsbh.de

Martina Hoßfeld

Referentin Nachwuchsleistungssport

Tel.: 069 6789-305
E-Mail: mhossfeld@remove-this.lsbh.de

Susanne Aichele

Referentin Leistungssport


Tel.: 069 6789-418
E-Mail: saichele@remove-this.lsbh.de

 

Martina Kalich-Lang

Sekretariat und Sachbearbeitung

Tel.: 069 6789-341
E-Mail: mkalich-lang@remove-this.lsbh.de