Leistungssport

Nachwuchsleistungs-

und Spitzensport stärken

Die Lage und Herausforderungen im Jahr 2023

Der Nachwuchsleistungs- und Spitzensport in Hessen hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Maßgeblich war hierfür die deutlich verbesserte finanzielle Förderung durch das Land Hessen und die partnerschaftliche Kooperation zwischen dem Sport und staatlichen Organisationen. Gleichwohl bestehen weiterhin Optimierungspotenziale. Eine Analyse des DOSB anlässlich der letzten Olympischen Spiele hat hierfür vor allem folgende Bereiche identifiziert: die Entwicklung und Finanzierung von Trainerpersonal, die Stärkung leistungssporttreibender Vereine, die Professionalisierung von Vereinen und Verbänden und die Bereitstellung von Trainings- und Wettkampfstätten, die sich am internationalen Standard orientieren.

Perspektiven für die Legislaturperiode 2024 bis 2029

Für eine zukunftsorientierte Stärkung des Nachwuchsleistungs- und Spitzensports in Hessen ist der Entwicklungsbedarf konsequent aufzuarbeiten. Wir haben die Parteien gefragt:

Zum jetzigen Zeitpunkt haben noch nicht alle Parteien geantwortet. Wir ergänzend die Rückmeldungen sukzessive, sobald sie vorliegen.

Das Landesprogramm Talentsuche/Talentförderung hat eine hohe Bedeutung für die Sichtung und Förderung von talentierten jungen Sportlerinnen und Sportlern, ist für die Nachwuchsentwicklung in Vereinen und Verbänden unverzichtbar und ist noch näher an den Bedarf des Nachwuchsleistungssports heranzurücken. Wie wollen Sie dieses Programm stärken?

Die Antworten der Parteien

CDU: Die CDU hat diese und die folgende Frage gemeinsam beantwortet

„Wir wollen den olympischen und paralympischen Sport erfolgsorientiert stärken. Die Elitenförderung von Anfang an und gute Unterstützungsangebote für hessische Spitzensportler bauen wir dafür aus.
Wir wollen besonders sportlich talentierten Kindern die beste Förderung anbieten. Die vorhandenen Sportförderstätten werden wir dafür weiterentwickeln und stärken. Insbesondere auch das Sportinternat am Olympiastützpunkt erfährt unsere fortwährende Unterstützung. Wir werden darüber hinaus prüfen, ob die Schaffung weiterer Eliteschulen des Sports und von Sportinternaten umgesetzt werden kann.
Zur frühen Talentsichtung streben wir zudem an, gemeinsam mit dem Landessportbund bei den Kindern den Spaß an Sport und Bewegung dadurch zu fördern, dass wir besondere Talente schon in der Schule durch Talentsichtung erkennen und ihnen Angebote machen. Jedes Kind soll einmal in seiner Schullaufbahn die Gelegenheit bekommen, von einem Talentscout auf seine besonderen Stärken hingewiesen zu werden. Dabei sollen den Kindern nach Absolvierung eines wissenschaftlich entwickelten, aber einfachen Bewegungsparcours passende Sportangebote in den Vereinen vor Ort unterbreitet werden.
Für einen gelingenden Übergang junger Talente werden wir – insbesondere in der hessischen Polizei und den Hochschulen – noch bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Profisport und Beruf oder Studium schaffen und die Möglichkeiten einer Verwaltungsausbildung bei Land und Kommunen ausbauen."

SPD: „Die SPD setzt sich dafür ein, das Landesprogramm Talentsuche/Talentförderung weiter zu stärken und noch näher an den Bedarf des Nachwuchsleistungssports heranzurücken. Wir sind der Überzeugung, dass eine gezielte und professionelle Talentförderung eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche sportliche Entwicklung junger Talente ist.
Es ist wichtig, dass genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um talentierte Sportlerinnen und Sportler zu identifizieren, zu fördern und ihnen die bestmöglichen Trainings- und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Dazu gehört auch die Unterstützung von Vereinen und Verbänden bei der Talentförderung und der Schaffung von strukturellen Voraussetzungen für
eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit.
Darüber hinaus werden wir uns dafür einsetzen, dass das Landesprogramm Talentsuche/Talentförderung eng mit den relevanten Akteuren, wie beispielsweise Sportvereinen, Sportverbänden, Schulen und dem Landessportbund Hessen, zusammenarbeitet. Eine enge Vernetzung und Kooperation zwischen den verschiedenen Partnern ist entscheidend, um eine ganzheitliche und effektive Talentförderung zu ermöglichen.
Die Weiterentwicklung des Landesprogramms Talentsuche/Talentförderung sollte auch eine regelmäßige Evaluation und Überprüfung beinhalten, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen den aktuellen Bedürfnissen und Entwicklungen im Nachwuchsleistungssport gerecht werden."

FDP: „Der Leistungssport ist von großer Bedeutung, nicht nur für die Popularität einzelner Sportarten, sondern für den Sport insgesamt. Die herausragenden Leistungen der Spitzensportlerinnen und -sportler motivieren viele Menschen, sich auch ihnen bislang unbekannten Sportarten zu nähern und diese im Idealfall auch im Verein auszuprobieren. Der Spitzensport ist damit ein ganz wesentliches Element eines intakten Breitensports. Der Leistungssport erhält die mediale Aufmerksamkeit, die dazu führt, dass Werbung für den Sport gemacht wird – somit hat der Leistungssport eine wichtige Symbolfunktion für den Sport insgesamt. Gerade deswegen sind der Erhalt und die Stärkung von Leistungsstützpunkten sehr wichtig. Die FDP spricht sich daher für sog. „Eliteschulen des Sports“ aus. Denn Spitzensport, schulische Bildung und eine berufliche Zukunft der Sportler müssen in Einklang gebracht werden. Darüber hinaus tritt die FDP dafür ein, dass „Eliteschulen des Sports“ nicht nur für erfolgreiche Spitzensportler Fürsorge tragen, sondern auch diejenigen unterstützen, die nicht den Sprung an die Weltspitze schaffen oder ihre Sportlerkarriere aus verschiedenen Gründen abbrechen müssen. Nur wenn der Spitzensport keine berufliche Sackgasse ist, sondern neue Perspektive eröffnet, kann er – auch in Hinblick auf ethische Standards – eine Vorbildfunktion haben.
Die FDP wird sich überdies dafür einsetzen, dass gemeinsam mit DOSB, Bundeswehr, Polizei, Zoll, Sporthilfe und den Spitzenverbänden eine zeitgemäße Strategie der Förderung von Spitzensportlern auf den Weg gebracht wird. Es muss attraktiv sein, für unser Land Spitzensport zu betreiben. Wir setzen dabei auf Rahmenbedingungen sowohl im sportlichen als auch im Bereich Ausbildung und Beruf, die Nachteile verhindern und eine freiheitliche Entfaltung der Athleten ermöglichen.
Innerhalb eines dualen Systems müssen wir Verantwortung für die Athleten übernehmen und Trainings-, Wettkampf-, Ausbildungs-, Studien - und Arbeitszeiten einander anpassen. Darüber hinaus wollen wir Unternehmen für die Unterstützung des Spitzensports sensibilisieren."

Grüne: „Unser erfolgreiches Landesprogramm ,,Talentsuche und Talentförderung“, ein Kooperationsprogramm zwischen Hessischem Kultusministerium und dem Landessportbund Hessen e.V. zur Unterstützung sportlich ehrgeiziger Jugendlicher, hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Dieses wird derzeit überarbeitet und angepasst und soll dann in seiner aktualisierten Form fortgesetzt werden. Im Rahmen dieses Programms hat sich vor allem die Zusammenarbeit von Sportvereinen und Schulen verbessert und konsolidiert. Hierbei kommt insbesondere den Schulsportzentren (SSZ) in ihrer Koordinations- und Steuerungsfunktion eine entscheidende Rolle zu, um Kinder und Jugendliche behutsam an das leistungssportliche Training heranzuführen.“

Die Linke: „Talentaufbau und Talentfördergruppen setzen das Vorhandensein einer guten Ausstattung der schulischen Sporträume voraus. Ferner müssen für dieses Programm seitens der staatlichen Schulämter ausreichend Deputatstunden zu Verfügung gestellt werden.“

AfD: „Generell besteht in Hessen ein ausgebautes Netz der Talentförderung im Bereich des Sports. Eliteschulen des Sports und Partnerschulen des Leistungssports sind vertreten. Sicherlich haben alle Einrichtungen nur Sinn und Zweck, wenn überhaupt junge Talente ihren Weg zum Sport finden. Eine Stärkung des Nachwuchsleistungssports ist nur zu erreichen, wenn vermehrt die Eltern in den Prozess einbezogen werden, denn diese tragen einen großen Teil zur Entscheidung bei, ob ein Kind in den Bereich des Leistungssports übergeht oder nicht. Einige Eltern schrecken bereits vor dem Begriff „Leistungssport“ zurück, da sie damit eine ungesunde oder gar extreme Sportpraxis verbinden und vermeiden wollen, dass die Psyche oder das Wohlbefinden der Kinder leiden oder aber schulische Leistungseinbrüche zu erwarten sind wegen zeitintensiver Trainingsphasen. Außerdem sind viele Eltern heute berufstätig. Sie können nicht bewerkstelligen, ihr Kind mehrmals die Woche zu einem bestimmten Trainingszentrum zu bringen sowie an Wochenenden zu Wettkämpfen. Es bedarf einer familienorientierten Entwicklung des Leistungssports, bei der die Eltern sich als eigenständige Interessensgruppe besser einbringen können. Erst eine enge Zusammenarbeit aus Sportverbänden, Schulen und Elternvertretern wird eine steigende Nachfrage im Leistungssportsegment ermöglichen.“


 

Die zunehmenden sportlichen und schulischen Anforderungen an junge Athlet*innen können meist nur durch eine Optimierung im Tagesablauf kompensiert werden. Hierfür stehen in Hessen Sportinternate mit Voll- oder Teilzeitbetreuung zur Verfügung. Wie wollen Sie diese Internate zukünftig unterstützen und die Betreuungssituation durch zusätzliche Mittel optimieren?

Die Antworten der Parteien

CDU: Die CDU hat diese und die vorherige Frage gemeinsam beantwortet

„Wir wollen den olympischen und paralympischen Sport erfolgsorientiert stärken. Die Elitenförderung von Anfang an und gute Unterstützungsangebote für hessische Spitzensportler bauen wir dafür aus.
Wir wollen besonders sportlich talentierten Kindern die beste Förderung anbieten. Die vorhandenen Sportförderstätten werden wir dafür weiterentwickeln und stärken. Insbesondere auch das Sportinternat am Olympiastützpunkt erfährt unsere fortwährende Unterstützung. Wir werden darüber hinaus prüfen, ob die Schaffung weiterer Eliteschulen des Sports und von Sportinternaten umgesetzt werden kann.
Zur frühen Talentsichtung streben wir zudem an, gemeinsam mit dem Landessportbund bei den Kindern den Spaß an Sport und Bewegung dadurch zu fördern, dass wir besondere Talente schon in der Schule durch Talentsichtung erkennen und ihnen Angebote machen. Jedes Kind soll einmal in seiner Schullaufbahn die Gelegenheit bekommen, von einem Talentscout auf seine besonderen Stärken hingewiesen zu werden. Dabei sollen den Kindern nach Absolvierung eines wissenschaftlich entwickelten, aber einfachen Bewegungsparcours passende Sportangebote in den Vereinen vor Ort unterbreitet werden.
Für einen gelingenden Übergang junger Talente werden wir – insbesondere in der hessischen Polizei und den Hochschulen – noch bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Profisport und Beruf oder Studium schaffen und die Möglichkeiten einer Verwaltungsausbildung bei Land und Kommunen ausbauen.“

SPD: „Die SPD setzt sich dafür ein, Sportinternate in Hessen zukünftig weiter zu unterstützen und die Betreuungssituation zu optimieren. Wir sind der Überzeugung, dass Sportinternate eine wichtige Rolle bei der Förderung und Unterstützung talentierter Nachwuchssportlerinnen und -sportler spielen, indem sie ihnen die Möglichkeit bieten, ihre sportlichen und schulischen Ziele miteinander zu vereinbaren.
Um die Sportinternate zu unterstützen, ist es notwendig, ausreichende finanzielle Ressourcen bereitzustellen. Dies beinhaltet sowohl die finanzielle Absicherung des Betriebs der Internate als auch die Schaffung von weiteren Mitteln zur Optimierung der Betreuungssituation. Dies könnte beispielsweise die Einstellung zusätzlichen Betreuungspersonals oder die Verbesserung der Infrastruktur und Ausstattung der Internate umfassen.
Darüber hinaus ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen den Sportinternaten, den Schulen und den Sportverbänden weiter zu stärken. Eine enge Kooperation zwischen diesen Akteuren ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung und Förderung der jungen Athletinnen und Athleten.“

FDP: „Bei Bedarf, können wir uns natürlich vorstellen, zusätzliche Mittel für die Voll- oder Teilzeitinternate bereitzustellen.“

Grüne: „Die Hessischen Sportinternate ermöglichen es jugendlichen Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern ihrer Leidenschaft für Sport nachzugehen und gleichzeitig ihre schulische Entwicklung nicht zu vernachlässigen. Dies ist ein Balanceakt, der den jungen Menschen täglich ein gutes Zeitmanagement und eine hohe persönliche Resilienz abverlangt. Die Sportinternate tragen darüber hinaus zur Persönlichkeitsentwicklung und Charakterbildung der Schülerinnen und Schüler (SuS) bei. Wir werden deshalb prüfen, wie wir die Betreuungssituation durch zusätzliche Mittel optimieren können.“

Linke: „Die Vereinbarkeit von schulischer / beruflicher Ausbildung und Spitzensport ist Voraussetzung dafür, die Weltmeister der Zukunft ausreichend trainieren zu lassen. Sportinternate, ob in staatlicher oder privater Trägerschaft, brauchen eine langfristige finanzielle Absicherung. Diskussionen wie beim Sportinternat Bad-Sooden Allendorf verunsichern alle Beteiligten, also sowohl Sportler*innen, Eltern und Trainer gleichermaßen. Es ist die Aufgabe des Landes Hessen sicher zu stellen, dass Talente unabhängig von den finanziellen Ressourcen ihrer Eltern bestmöglich gefördert werden. Ein Schulgeld für Sportinternate lehnt DIE LINKE daher ab.“

AfD: „Gemäß der Nachfrage besagter Internatsplätze ist individuell zu ermitteln, welche finanziellen Ressourcen Familien investieren können, um ihre Kinder entsprechend fortzubilden. Da beispielsweise die Vergabe von Stipendien an finanzielle Ressourcen geknüpft ist, gilt es hierfür einen angemessenen Haushaltsetat zu definieren, denn Kinder- und Jugendbildung ist eine Investition in die Zukunft.“


 

Die Sportvereine sind die Keimzelle des Leistungssports. In enger Kooperation mit den Schulen wird hier die Basis für die Entwicklung zukünftiger Olympiasieger und Weltmeisterinnen gelegt. Sind Sie bereit, dass auch bundesweit beachtete hessische Förderprogramm für leistungssporttreibende Vereine auszuweiten und damit die Vereine, die sich im Leistungssport engagieren, nachhaltig zu stärken?

Die Antworten der Parteien

CDU: „Ja. Die CDU-geführte Landesregierung hat die leistungssporttreibenden Vereine im Konzept „Neuausrichtung des Leistungssports im Sportland Hessen“ vom 6. Juni 2019 als „wichtige Partner im hessischen Leistungssport“ herausgehoben. Wir haben hier eine einzigartige Struktur von rund 70 hochmotivierten und engagierten hessischen Vereinen, die zugleich an der Basis und im Spitzensport wirken und sich durch erfolgreiche Athleten, gut ausgebildete und engagierte Trainer, effektive sowie attraktive und verlässliche Strukturen und Standorte auszeichnen.
Dieses bundesweit vorbildliche Konzept mit einer engen Partnerschaft von Vereinen und Land sowie einer guten Kooperation mit den Olympiastützpunkten wollen wir beibehalten und bedarfsgerecht ausbauen."

SPD: „Die SPD ist bereit, das hessische Förderprogramm für leistungssporttreibende Vereine auszuweiten und damit die Vereine, die sich im Leistungssport engagieren, nachhaltig zu stärken. Wir sind uns bewusst, dass eine nachhaltige Förderung und Unterstützung dieser Vereine von entscheidender Bedeutung sind, um den Leistungssport in Hessen weiterzuentwickeln und den Erfolg auf nationaler und internationaler Ebene zu gewährleisten.
Eine Ausweitung des Förderprogramms kann verschiedene Aspekte umfassen. Dazu gehören beispielsweise finanzielle Unterstützung für Trainingslager, Wettkampfreisen, Anschaffung von Sportgeräten und -ausrüstungen sowie gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur in den Sportvereinen. Die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung des erweiterten Förderprogramms erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Sportvereinen, den
relevanten Sportverbänden und der Landesregierung.
Darüber hinaus ist es wichtig, die enge Kooperation zwischen den Sportvereinen und den Schulen weiter zu fördern. Die Sportvereine und Schulen sollten gemeinsam daran arbeiten, die Talentsichtung, -förderung und -entwicklung junger Athletinnen und Athleten zu unterstützen. Hierbei können auch Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von schulischer Bildung und leistungssportlicher Karriere, wie flexible Unterrichtsmodelle oder individuelle Betreuungsangebote, eine Rolle spielen.
Die Stärkung der Vereine, die sich im Leistungssport engagieren, ist ein zentrales Anliegen der SPD. Wir werden uns dafür einsetzen, dass das hessische Förderprogramm entsprechend ausgeweitet wird und die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden."

FDP: „Wir können uns vorstellen, das hessische Förderprogramm für leistungssporttreibende Vereine auszuweiten und die Vereine, die sich im Leistungssport engagieren, nachhaltig zu stärken."

Grüne: „Für die Entwicklung des Leistungssports sind unsere heimischen Sportvereine unersetzlich. Ihre Nachwuchsarbeit ist die Basis für spätere Leistungen im Spitzensport. Um gerade dieses Fundament im Nachwuchsbereich zu stärken, fördern wir alle engagierten Vereine in diesem Bereich mit 160.000 € pro Jahr. Wir wollen diese Förderung ausbauen, um den Hessischen Leistungssport weiter zu stärken.“

Linke: „Für die derzeit ca. 70 leistungssporttreibende Vereine stehen ca 160.000€ zur Verfügung. Dies entspricht einer durchschnittlichen Förderung von nicht mal 2.300 € pro Jahr für besondere Trainings- und Wettkampfmaßnahmen von Nachwuchs- und Top-Athleten auch insbesondere auf internationaler Ebene, der Beschaffung spezieller Materialien, sportmedizinischer, physiotherapeutischer und sportpsychologischer Maßnahmen und Ernährungsberatung, kurzfristige Beschäftigung von Spezialtrainern sowie der notwendigen wissenschaftlichen Begleitung. DIE LINKE setzt sich für eine deutliche Stärkung dieser Förderung ein, denn Spitzensport braucht gute und verlässlicher Förderung. DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, dass die Förderbedingungen dem tatsächlichen Bedarf und den sportlichen Erfolgen angepasst werden. Im Fokus müssen dabei besonders auch die Sportarten stehen, die weniger in der medialen Aufmerksamkeit stehen.“

AfD: „Ein Programm, welches sich im Bereich der Förderung des Leistungssports bewährt hat und ebenfalls gut angenommen wird, ist selbstverständlich zu stärken.“


 

Die hessischen Fachverbände organisieren die Förderung im Bereich der Landeskader und der Bundesnachwuchskader „NK2“. Die nötigen Maßnahmen, um junge Athlet*innen langfristig und zielgerichtet zu fördern, werden dabei zunehmend komplexer – im Training, bei Lehrgangs- und Wettkampfmaßnahmen sowie beim Trainerpersonal. Wie wollen Sie diese Grundlagenarbeit der Fachverbände und den paralympischen Leistungssport in Hessen zukünftig unterstützen?
Der Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia und Paralympics ist mit bundesweit insgesamt rund 800.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern pro Jahr von hoher Bedeutung für den Schulsport und die Kooperation zwischen Schule und organisiertem Sport; er leistet zudem einen Beitrag zur Talentfindung im Bereich des Leistungssports. Wie wollen Sie diesen Wettbewerb in Hessen zukünftig unterstützen und finanzieren?

Die Antworten der Parteien

CDU: „Der Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia und Paralympics ist für uns ein wichtiger Baustein für das Heranführen von Jungen und Mädchen an den Sport. Er findet weiterhin unsere umfassende Unterstützung und wir setzen uns für eine Fortführung ein."

SPD: „Die SPD ist sich bewusst, dass die Förderung junger Athletinnen und Athleten sowie die Weiterentwicklung des paralympischen Leistungssports eine wichtige Aufgabe ist, die eine gezielte Unterstützung erfordert. Die Grundlagenarbeit der Fachverbände, insbesondere im Bereich der Landeskader und der Bundesnachwuchskader "NK2", spielt dabei eine zentrale Rolle.
Maßnahmen zur langfristigen und zielgerichteten Förderung junger Athletinnen und Athleten sowie zur Weiterentwicklung des paralympischen Leistungssports müssen unterstützt werden. Dies kann durch die Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel für Trainings-, Lehrgangs- und Wettkampfmaßnahmen sowie für die Aus- und Fortbildung von Trainerpersonal erfolgen.
Hinsichtlich des Schulsportwettbewerbs "Jugend trainiert für Olympia und Paralympics" erkennen wir die hohe Bedeutung dieses Wettbewerbs für den Schulsport und die Kooperation zwischen Schule und organisiertem Sport. Der Wettbewerb leistet einen wertvollen Beitrag zur Talentfindung im Bereich des Leistungssports.
Die SPD ist bereit, den Schulsportwettbewerb "Jugend trainiert für Olympia und Paralympics" auch zukünftig zu unterstützen und die dafür erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen. Dabei ist es uns wichtig, die Teilnahme und Teilhabe möglichst vieler Schülerinnen und Schüler in Hessen zu ermöglichen.
Insgesamt ist es unser Ziel, sowohl die Grundlagenarbeit der Fachverbände als auch den paralympischen Leistungssport in Hessen nachhaltig zu unterstützen."

FDP: „Der Wettbewerb muss aus unserer Sicht zukünftig gesichert sein. Dafür benötigen sie Unterstützung durch das Land auch hinsichtlich der Finanzierung. Die konkreten Förderungsmöglichkeiten müssen noch geprüft werden."

Grüne: „Seit über 50 Jahren existiert mit „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“ ein Angebot für alle Schülerinnen und Schüler, um ihre Leistungsfähigkeit in sportlichen Wettkämpfen unter Beweis zu stellen und dabei gelichzeitig sportliches Fair Play einzuüben. Gleichzeitig sind ,,Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“ eine Gelegenheit, junge Nachwuchstalente zu entdecken und ihrer Leistungsentwicklung entsprechend zu fördern. Es ist erfreulich, dass auch der paraolympische Leistungssport inzwischen stärker in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt ist und seine verdiente Anerkennung erhält. Wir werden daher die bisherige Förderung fortsetzen und weiter ausbauen.“

Linke: „Die Grundlagen des Spitzensports in Hessen müssen verlässlich abgesichert werden. Dazu gehört sowohl die Trainingsinfrastruktur, als auch das Trainer*innenpersonal. Zur Spitzenförderung gehört aus Sicht der LINKEN aber auch die Verantwortungsübernahme für die Berufliche Förderung der Sportler*innen nach ihrer aktiven Zeit. Hier sollten die sehr diverse Förderkulisse aus Bundes- und Landes und Stiftungsförderung besser verzahnt werden. Der Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ benötigt eine bessere konzeptionelle Einbindung in das schulische Curriculum. Hierzu gehört die Hebung des Stellenwerts Sport im schulischen Alltag.“

AfD: „Die Rahmenrichtlinien zur Förderung junger Athleten sind vom DOSB vorgegeben, wie auch die Förderkriterien der jeweiligen Landessportbünde gelten. Die AfD steht diesen Förderkriterien positiv gegenüber, insbesondere was die Nachweise von Maßnahmen zur Dopingprävention und zur Prävention sexualisierter Gewalt angeht.“


 

Trainerinnen und Trainer spielen im Leistungssport die entscheidende Rolle. Sie verdienen eine auskömmliche, leistungsgerechte Honorierung. Zur Unterstützung der hessischen Fachverbände haben Landesregierung und Landessportbund Hessen im Jahr 2001 das Landestrainer-Programm aufgelegt. Dessen finanzielle Ausstattung muss erhöht werden, um den Leistungssportstandort Hessen auch zukünftig attraktiv zu halten – werden Sie sich für eine angemessene Anhebung einsetzen?

Die Antworten der Parteien

CDU: „Wie bereits dargestellt streben wir an, die mit dem Landessportbund Hessen begonnene Qualifizierungs-Offensive für Trainer und Übungsleiter sowie die Schieds- und Kampfrichter und die direkte Unterstützung der Sportvereine für die Übungsleiterarbeit fortzusetzen und den Zuschuss auf zwei Euro je Übungsleiterstunde anzuheben.“

SPD: „Die SPD ist sich bewusst, dass Trainerinnen und Trainer im Leistungssport eine enorme Verantwortung tragen und maßgeblich zum Erfolg der Athletinnen und Athleten beitragen. Eine angemessene Honorierung ist daher von großer Bedeutung, um qualifizierte Trainerinnen und Trainer langfristig zu binden und den Leistungssportstandort Hessen attraktiv zu halten.
Das Landestrainer-Programm, das gemeinsam von der Landesregierung und dem Landessportbund Hessen im Jahr 2001 aufgelegt wurde, hat bereits einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Unterstützung der hessischen Fachverbände geleistet. Wir sind der Ansicht, dass die finanzielle Ausstattung dieses Programms erhöht werden muss, um den gestiegenen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht zu werden. Eine angemessene Honorierung drückt nicht nur eine Wertschätzung gegenüber den Trainerinnen und Trainern aus, sondern trägt auch dazu bei, qualifizierte Fachkräfte langfristig im Leistungssport zu halten und die Qualität der Trainingsarbeit zu sichern. Eine angemessene finanzielle Unterstützung der hessischen Fachverbände und des Landestrainer-Programms ist daher ein wichtiges Anliegen.“

FDP: „Die finanzielle Ausstattung muss zunächst überprüft werden. Bei Mehrbedarf, um den Leistungssportstandort Hessen auch für die Zukunft attraktiv zu halten, werden wir uns für eine angemessene Anhebung einsetzen.“

Grüne: „Wir sind uns der Bedeutung des Leistungssports für die Hessischen Sportvereine bewusst. Seit 2015 haben wir daher die Mittel für eine Neuausrichtung des Hessischen Sports um rund 6 Millionen Euro vervierfacht. Da den Trainerinnen und Trainern bei der Entwicklung des Leistungssports eine zentrale Rolle zukommt, werden wir deren Ausstattung mit finanziellen Mitteln evaluieren und entsprechend anpassen.“

Linke: „Die Unterstützung des Landes Hessen für Trainer*innen steht immer wieder unter Haushaltsvorbehalt. Trainer*innen benötigen aber vor allem eine auskömmliche, angemessene und langfristige Sicherung ihres Einkommens. DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, dass eine langfristige Absicherung möglich ist.“

AfD: „Die AfD hat sowohl bundes- als auch landesweit diverse Kampagnen definiert und Konzepte entwickelt zur angemessenen Vergütung von Arbeitnehmern in Deutschland. Dazu zählt weiterhin eine vernünftige Steuer- und Abgabenpolitik sowie eine auskömmliche Rente. Das Lohnniveau in der Bundesrepublik ist verglichen mit anderen Ländern nicht befriedigend, da in Deutschland schließlich sehr hohe Lebenserhaltungskosten bestehen. Mithin sollte die Berufsgruppe der Trainer ebenso eine gerechte Vergütung ihrer Arbeit erhalten. Ein Erhalt des Landestrainer-Programms ist ebenso wünschenswert, denn gut ausgebildete und kompetente Trainer dienen der Schulung junger Menschen und sind hinsichtlich sozialer Gesichtspunkte gleichsam von Bedeutung.“


 

Sportmedizinische, physiotherapeutische und sportspsychologische Betreuung, Laufbahn- und Ernährungsberatung, Steuerung des Trainingsprozesses durch die Trainingswissenschaft: Der im Verlauf einer Karriere stetig steigende Betreuungsbedarf von Athlet*innen wird im Bereich des Spitzensports maßgeblich durch den Olympiastützpunkt (OSP) Hessen geleistet. Sind Sie bereit, auch künftig die Komplementärmittel zur Bundesförderung bereitzustellen und der besonderen Bedeutung des OSP Hessen im hessischen Nachwuchs- und Spitzensport Rechnung zu tragen? Das Antrags- und Zuwendungsverfahren zur Finanzierung des OSP Hessen im Bereich der Grundfinanzierung durch den Bund ist komplex – sind Sie bereit, sich auf Bundesebene für eine Entbürokratisierung einzusetzen?

Die Antworten der Parteien

CDU: „Ja. Wie bereits dargelegt wollen wir den olympischen und paralympischen Sport erfolgsorientiert stärken und die Elitenförderung von Anfang an und gute Unterstützungsangebote für hessische Spitzensportler bieten. Sofern wir als CDU Hessen weiterhin Regierungsverantwortung tragen dürfen, werden wir die nötigen Komplementärmittel zur Bundesförderung weiterhin bereitstellen. Ebenso setzen wir uns auf Bundesebene für eine Entbürokratisierung der Antragsverfahren ein."

SPD: „Uns ist bewusst, dass der OSP Hessen eine zentrale Rolle bei der sportmedizinischen, physiotherapeutischen und sportspsychologischen Betreuung sowie bei der Laufbahn- und Ernährungsberatung von Athletinnen und Athleten spielt. Darüber hinaus ist der OSP Hessen auch für die Steuerung des Trainingsprozesses durch die Trainingswissenschaft von großer Bedeutung.
Die Komplementärmittel zur Bundesförderung, die für den OSP Hessen bereitgestellt werden, sind deshalb entscheidend, um den hohen Betreuungsbedarf im Spitzensport zu decken und eine optimale Förderung der Athletinnen und Athleten zu gewährleisten. Die SPD ist daher bereit, auch künftig die notwendigen finanziellen Mittel für den OSP Hessen bereitzustellen.
Darüber hinaus erkennen wir die Komplexität des Antrags- und Zuwendungsverfahrens zur Finanzierung des OSP Hessen im Bereich der Grundfinanzierung durch den Bund. Wir sind bereit, uns auf Bundesebene für eine Entbürokratisierung einzusetzen, um die Verfahren zu vereinfachen und den OSP Hessen in seiner wichtigen Arbeit zu unterstützen. Es ist unser Ziel, bürokratische Hürden abzubauen und eine effiziente und bedarfsgerechte Finanzierung des OSP Hessen sicherzustellen.
Für die SPD ist eine gute sportmedizinische, physiotherapeutische und sportspsychologische Betreuung sowie eine umfassende Laufbahn- und Ernährungsberatung von zentraler Bedeutung für die Entwicklung und den Erfolg von Athletinnen und Athleten sind. Eine adäquate Finanzierung des OSP Hessen ist daher notwendig, um optimale Bedingungen für den hessischen Nachwuchs- und Spitzensport zu schaffen und die Sportlerinnen und Sportler bestmöglich zu unterstützen."

FDP: „Der Leistungssport ist von großer Bedeutung, nicht nur für die Popularität einzelner Sportarten, sondern für den Sport insgesamt. Die herausragenden Leistungen der Spitzensportlerinnen und –sportler motivieren viele Menschen, sich auch ihnen bislang unbekannten Sportarten zu nähern und diese im Idealfall auch im Verein auszuprobieren. Der Spitzensport ist damit ein ganz wesentliches Element eines intakten Breitensports. Der Leistungssport erhält die mediale Aufmerksamkeit, die dazu führt, dass Werbung für den Sport gemacht wird – somit hat der Leistungssport eine wichtige Symbolfunktion für den Sport insgesamt. Gerade deswegen sind der Erhalt und die Stärkung von Leistungsstützpunkten sehr wichtig. Die FDP spricht sich daher für sog. „Eliteschulen des Sports“ aus. Denn Spitzensport, schulische Bildung und eine berufliche Zukunft der Sportler müssen in Einklang gebracht werden. Darüber hinaus tritt die FDP dafür ein, dass „Eliteschulen des Sports“ nicht nur für erfolgreiche Spitzensportler Fürsorge tragen, sondern auch diejenigen unterstützen, die nicht den Sprung an die Weltspitze schaffen oder ihre Sportlerkarriere aus verschiedenen Gründen abbrechen müssen. Nur wenn der Spitzensport keine berufliche Sackgasse ist, sondern neue Perspektive eröffnet, kann er – auch in Hinblick auf ethische Standards – eine Vorbildfunktion haben.
Die FDP wird sich überdies dafür einsetzen, dass gemeinsam mit DOSB, Bundeswehr, Polizei, Zoll, Sporthilfe und den Spitzenverbänden eine zeitgemäße Strategie der Förderung von Spitzensportlern auf den Weg gebracht wird. Es muss attraktiv sein, für unser Land Spitzensport zu betreiben. Wir setzen dabei auf Rahmenbedingungen sowohl im sportlichen als auch im Bereich Ausbildung und Beruf, die Nachteile verhindern und eine freiheitliche Entfaltung der Athleten ermöglichen.
Innerhalb eines dualen Systems müssen wir Verantwortung für die Athleten übernehmen und Trainings-, Wettkampf-, Ausbildungs- , Studien - und Arbeitszeiten einander anpassen. Darüber hinaus wollen wir Unternehmen für die Unterstützung des Spitzensports sensibilisieren."

Grüne: „In Hessen haben wir den Olympiastützpunkt bereits gestärkt. Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung angekündigt, zur Mittelvergabe ein Transparenzportal als unabhängige Instanz einrichten zu wollen. Zudem möchte sie das Potentialanalysesystem (PotAS) für eine stärkere Zielgenauigkeit und zur Entbürokratisierung überarbeiten. Darüber hinaus sollen die Rahmenbedingungen in der Spitzensportförderung und Finanzierung und Mitspracherechte der Athletinnen und Athleten verbessert werden. Insofern bleibt derzeit abzuwarten, welche Wirkungen die angekündigten Maßnahmen in Zukunft auf den Olympiastützpunkt (OSP) in Hessen haben werden. Für eine notwendige Entbürokratisierung werden wir einsetzen.“

Linke: „Die hervorragende Arbeit der OSPs in Hessen muss durch eine verlässliche Förderung langfristig sichergestellt werden. Übersichtliche Förderstrukturen, einfache Antragstellung und eine Entbürokratisierung helfen auf die Konzentration aufs Wesentliche, die Spitzensportförderung. Das Land Hessen sollte sich stärker dafür einsetzen, dass die Spitzensportförderung von Bund, Land und Stiftungen besser aufeinander abgestimmt wird.“

AfD: „Als gewählte Vertreter der Bürger ist es ein Ansinnen der hessischen AfD, landesspezifische Interessen in Berlin vorzubringen. Deutschlands Bundesländer sind unterschiedlich geprägt und haben kulturelle Eigenheiten sowie verschiedene wirtschaftliche Spezifikationen. Diese Vielfältigkeit der 16 Bundesländer und ihrer jeweiligen Ausrichtungen gilt es in Einklang zu bringen.
Selbstverständlich zählt dazu, die Notwendigkeiten des Spitzensports transparent zu machen und für Hindernisse innerhalb der Antrags- und Zuwendungsverfahren zur Finanzierung des OSP Hessen zu sensibilisieren.“


 

Nationale und internationale Spitzenleistungen sind nur mit dafür geeigneten Trainings- und Wettkampfstätten möglich. Die Trainings- und Wettkampfstätten in Hessen müssen daher optimiert, erweitert und ggf. erneuert werden. Sind Sie bereit, das Projekt „Campus Sportdeutschland“ ebenso zu unterstützen wie den Ausbau der Bundes- und Landesstützpunkte, insbesondere Leichtathletik (Neubau Leichtathletik-halle, Frankfurt-Niederrad), Turnen, Tischtennis, Volleyball, Ringen und Ski Nordisch (Willingen)?

Die Antworten der Parteien

CDU: „Ja. Die  CDU  Hessen  bekennt  sich  ausdrücklich  zum  Projekt  „Campus SportdeutschLand" als Teil der der Sportinfrastruktur von den in Hessen ansässigen nationalen Sportverbänden und Organisationen, die uns am Herzen liegen. Wir möchten, dass Frankfurt in Hessen die neue Heimat des „Team D“, der deutschen Olympiamannschaft wird.
Mit Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro wollen Bund, Land Hessen und Stadt Frankfurt ein Kompetenz- und Trainingszentrum schaffen, in dem National- und Olympiamannschaften sich optimal vorbereiten können. Bereits in der aktuellen Planungsphase hat sich die CDU-geführte Landesregierung mit über 280.000 Euro engagiert. Unter Führung der CDU Hessen wird das Land seinen Finanzierungsanteil für dieses Großprojekt bereitstellen.
Wir setzen uns auch weiterhin kraftvoll für eine langfristige Perspektive für den Bundesstützpunkt Ski Nordisch in Willingen und Winterberg ein. Die erfolgreichen Strukturen der Region im Nachwuchsleistungssport werden wir weiter stärken. Hierzu gehört auch die Unterstützung des Neubaus sowie der Modernisierung von Skisprungschanzen. Damit wollen wir die von Bundesinnenministerin Faeser verursachte Verunsicherung in der Region auffangen und beim Bund für eine langfristig tragfähige und verlässliche Finanzierung werben.
Der Ausbau der Bundes- und Landesstützpunkte findet ebenso unsere andauernde Unterstützung."

SPD: „Die SPD in Hessen erkennt die Bedeutung von geeigneten Trainings- und Wettkampfstätten für die Entwicklung und den Erfolg von Athletinnen und Athleten an.
Das Projekt "Campus Sportdeutschland" sowie der Ausbau der Bundes- und Landesstützpunkte in Hessen muss unterstützt werden. Eine Optimierung, Erweiterung und gegebenenfalls Erneuerung der Trainings- und Wettkampfstätten sind notwendig, um national und international Spitzenleistungen zu ermöglichen.
Insbesondere in den Sportarten Leichtathletik, Turnen, Tischtennis, Volleyball, Ringen und Ski Nordisch erkennen wir den Bedarf an verbesserten Infrastrukturen. Der Neubau einer Leichtathletikhalle in Frankfurt Niederrad und der Ausbau der genannten Sportarten sind wichtige Maßnahmen, um den hessischen Sportstandort zu stärken und den Athletinnen und Athleten optimale Trainingsbedingungen zu bieten.
Wir wollen sicherstellen, dass der Sport in Hessen die besten Voraussetzungen für Spitzenleistungen hat und auch zukünftig talentierte Athletinnen und Athleten hervorbringt. Dazu gehört die Schaffung zeitgemäßer und hochwertiger Trainings- und Wettkampfstätten, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Die Unterstützung des Projekts "Campus Sportdeutschland" und der Ausbau der Bundes- und Landesstützpunkte sind Teil unserer Bemühungen, den Spitzensport in Hessen nachhaltig zu fördern.
Die SPD wird sich dafür einsetzen, dass die erforderlichen finanziellen Mittel bereitgestellt werden, um die Trainings- und Wettkampfstätten entsprechend auszubauen. Dabei ist uns wichtig, die Bedürfnisse der verschiedenen Sportarten zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die infrastrukturellen Maßnahmen den Anforderungen des Spitzensports gerecht werden."

FDP: „Die FDP Hessen möchte das Projekt "Campus Sportdeutschland sowie den Ausbau der Bundes- und Landesstützpunkte zu unterstützen.
Der Leistungssport erhält die mediale Aufmerksamkeit, die dazu führt, dass Werbung für den Sport gemacht wird – somit hat der Leistungssport eine wichtige Symbolfunktion für den Sport insgesamt. Gerade deswegen sind der Erhalt und die Stärkung von Leistungsstützpunkten sehr wichtig. Die FDP spricht sich daher für sog. „Eliteschulen des Sports“ aus. Denn Spitzensport, schulische Bildung und eine berufliche Zukunft der Sportler müssen in Einklang gebracht werden. Darüber hinaus tritt die FDP dafür ein, dass „Eliteschulen des Sports“ nicht nur für erfolgreiche Spitzensportler Fürsorge tragen, sondern auch diejenigen unterstützen, die nicht den Sprung an die Weltspitze schaffen oder ihre Sportlerkarriere aus verschiedenen Gründen abbrechen müssen. Nur wenn der Spitzensport keine berufliche Sackgasse ist, sondern neue Perspektive eröffnet, kann er – auch in Hinblick auf ethische Standards – eine Vorbildfunktion haben."

Grüne: „Das Projekt „Campus Sportdeutschland“ begrüßen wir ausdrücklich und werden dessen Entwicklung entsprechend unterstützen. Es ist sehr erfreulich, dass nun an einem zentralen Ort in Deutschland durch den „Campus Sportdeutschland“ ein sichtbares Aushängeschild für den Sport geschaffen wird. Mit dem „Campus Sportland Hessen“ sollen zudem sowohl Belange der Wissenschaft als auch von Training und Sportverwaltung an einem Ort konzentriert werden.“

Die Linke: „Die Sportinfrastruktur hat (nicht nur an der Otto-Fleck-Schneise) einen erheblichen Sanierungs- und Investitionsbedarf. Der Bundeszuschuss für einen Sportcampus Frankfurt in Höhe von 400.000 Euro für die Planungskosten stimmen optimistisch. Das Land Hessen hat die Aufgabe, zusammen mit dem hLSB, eine sichere Finanzierung der Umsetzung zu gewährleisten.“

AfD: „Grundsätzlich ist einer Unterstützung des Projekts zu folgen und ebenso sind Erweiterungen sowie Erneuerungen im Bereich von Wettkampf/ Trainingsstätten zu realisieren. Nach einer genauen Bestimmung des Bedarfs, gilt es die wirtschaftlichen Mittel zu kalkulieren und in angemessener Höhe zur Verfügung zu stellen. Dabei müssen Aspekte der Leistungsfähigkeit des Haushalts natürlich berücksichtigt werden. Ebenso spielen bei Trainingsstätten geographische Aspekte eine Rolle. Bei einer kompletten Neuerschließung eines Trainingsgebiets muss genau hinterfragt werden, ob bspw. Wetterlage, Temperaturwerte, Höhenlage, Windstärke usw. für den Standort sprechen. Umgekehrt muss bei einer Erweiterung oder Optimierung einer Sportstätte geklärt werden, ob der Standort geeignet ist weiterhin Ansprüche hinsichtlich olympischer Trainingsbedingungen zu simulieren.
Hintergedanke ist die Tatsache, dass Trainingsgegebenheiten auf dem Niveau des absoluten Spitzensports teilweise nur sehr schwierig nachzuahmen sind (je nach Sportart) und die Realisierung ggf. nicht mehr im Verhältnis zum finanziellen Aufwand steht. Zudem spielt auch die Zuständigkeit des Bunds eine große Rolle.“


 

Zum nächsten Handlungsfeld

Bildungspotenziale des Sports in der Schule (5/5)

Ansprechpartner

Landespolitik und Sport

Andreas Klages

Hauptgeschäftsführer

Tel.: 069 6789-106
E-Mail: aklages@lsbh.de